[Blogtour] Blind Walk – Interview mit Patricia Schröder
Lieben,
letzte Tag unserer Blogtour.
mit einem Interview mit der Autorin persönlich abschließen.
Patricia Schröder, dass sie sich die Zeit genommen hat unsere Fragen zu
beantworten.
Wie kamen Sie zum Schreiben?
Ich weiß, das
klingt ein bisschen abenteuerlich, aber ich bin da einfach so reingerutscht.
Die ersten 35 Jahre meines Lebens wusste ich gar nicht, dass ich das kann. Es
hat wohl in mir geschlummert und bloß auf den richtigen Zeitpunkt gewartet. Und
der war gekommen, als ich Christian Bieniek kennenlernte (einen Kinder- und
Jugendbuchautoren, der vor einigen Jahren sehr beliebt war, inzwischen aber
leider verstorben ist), der in mir die Lust aufs Schreiben weckte und später
auch den ersten Kontakt für mich machte. Dazu kamen ein Umzug und der damit verbundene
Umstand, dass ich in meinem eigentlichen Beruf (Textildesignerin) nicht mehr
ausüben konnte.
Schreibblockade haben?
habe ich so gut wie nie – zum Glück. Mein Problem ist eher, dass ich
Geschichten nicht beenden kann oder will. Kurz vor dem Ende höre ich auf zu
schreiben, obwohl ich weiß, wie es ausgeht. Und nur der Druck, der durch den
vertraglich vereinbarten Erscheinungstermin entsteht, bringt mich letztendlich
dazu, den Roman zu beenden. Es ist eine seltsame Macke, die ich mir nicht
erklären kann. Ich habe auch noch keine(n) KollegIn getroffen, der/dem es
ähnlich geht.
nicht verzichten möchten?
unbedingt Ruhe und meine gewohnte Umgebung. Blick aus dem Fenster, relativ
übersichtliches Chaos auf dem Schreibtisch, einen Pott mit Kaffee und meinen
Hund, der im Winter meistens hinter mir auf seinem Teppich liegt, und im Sommer
alle halbe Stunde angewedelt kommt, und mir erzählt, dass der Postbote da war
oder wer sonst so alles an unserem Zaun vorbeigekommen ist. Er ist nämlich ein
richtiger Schnacker, wie wir in Norddeutschland Leute nennen, die immer viel zu
berichten haben.
Genren geschrieben.
Ich liebe es, kreuz und quer und sehr gerne auch mal überkreuz zu schreiben,
siehe „Blind Walk“.
Jugendthriller schreiben?
der Art. Die nächsten beiden Jugendprojekte, die mir so vorschweben, haben
beide etwas thrillerartiges, aber eben auch andere Anteile, insofern werden es
wieder echte Patricia-Schröders werden. Unsicher ist ja immer, ob ein Verlag es
veröffentlicht, sicher ist aber, dass beide Stoffe keine paranormalen oder
fantastischen Elemente enthalten, allerdings sind beide vom Jetzt aus ein
bisschen in die Zukunft gedacht. Es wird allerdings mindestens zwei Jahre dauern,
bis wieder etwas für Jugendliche erscheint. Zuerst habe ich noch ein paar
Kinderbuchverträge zu erfüllen.
Buch, welches Sie gelesen haben?
Johanna Spyri.
Ihr Lieblingsbuch?
„Pippi Langstrumpf“ und später „Das doppelte Lottchen“. Auch heute lese ich
wieder unheimlich gerne Kinder- und Jugendbücher. Ein Lieblingsbuch gibt es da
schon lange nicht mehr, weil es einfach viel zu viele gibt, die ich gerne
gelesen habe. Besonders berührt haben mich in letzter Zeit: „Leo und das ganze Glück“ von Synne Lea, „Es
gibt Dinge, die kann man nicht erzählen“ von Kirsten Boie und „Wunder“ von R.J.
Palacio. Diese Bücher haben einen Herzensplatz in meinem Bücherregal bekommen.
ich an einer neuen Mädchenreihe. Dann wird es weitere Bände zu der
Erstleserreihe „Erst ich ein Stück, dann du“ geben, die ich entwickelt habe,
eine Weihnachtsgeschichte, etwas über den Tod … ja und dann halt im nächsten
Jahr einen dieser beiden oben erwähnten Thriller.
„Scherzfragen“
leidenschaftlich gern. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, dann Schreiben.
malen.
Sie eine Textildesignerin nicht fragen. Die schwelgen in Farben … und zwar in
allen … und wenn es sie noch nicht gibt, erfinden sie sie. Entsprechend bunt
ist mein Zuhause.
Fragen zum Buch „Blind Walk“ selber.
SPOILERGEFAHR!!!
Walk“?
die meisten wahrscheinlich vermuten. Es war auch keine zündende Idee, wie ich
sie sonst oftmals habe, sondern ein Prozess. Und der begann gar nicht mit einem
„Blind Walk“, sondern mit Sten, dem Jungen, der im Koma liegt. Der diesen
Autounfall „verschuldet“ hat und nicht wieder aufwachen will. Um seinen inneren
Konflikt zu beschreiben, musste ich ihn denken und fühlen lassen, und damit es
kein ewiger innerer Monolog würde, habe ich ihn aufstehen und umherlaufen
lassen. Dieses Weglaufen vor dem Leben als echtes Laufen (und Umherirren) darzustellen, fand ich ungeheuer reizvoll.
Sten ist meine geheime Hauptfigur, so jemand wie mein Sohn, um den ich mich
lange geängstigt habe.
geschickt, sie zur Protagonistin gemacht, und ihr Schicksal zu seinem werden
lassen und umgekehrt. Dazu musste Lida „sterben“ … ich überlegte, in welchem
Umfeld das passieren könnte … und da erst kam ich auf den „Blind Walk“, der für
mich damit zur doppelten Bedeutung und dann auch das vordergründige Hauptthema
des Romans wurde.
Veranstaltung teilgenommen? Wenn
erste Mal und ich bin total gespannt! … Oder meinen Sie gar nicht die
Blog-Tour, sondern den „Blind Walk“?
Nein, habe ich nicht. Ich weiß nicht mal, ob es so etwas tatsächlich
gibt.
oder basieren sie auf echten
fiktiv.
alltäglichen Namen. Wie kamen Sie auf
Bedeutung?
auf der Suche nach Namen. In Namenbüchern, im Internet, auf Lesereisen, in
Zeitschriften, in Büchern, im Fernsehen … In mir entsteht das „Bild“ einer
Person, und wenn ich den zu ihr passenden Namen finde, macht es innerlich
Klick, und ich weiß, dass diese Person nur so heißen kann.
Namen von einer der Teilnehmerinnen der letzten Voice-of-Germany-Staffel, Sten,
Joy und Birk fand ich in einem
Vornamenbuch, Thore spielt in der Fußballmannschaft meines Sohnes … Natascha
und Isabel kennt man ja … Jesper ist ein Name, der mir auch persönlich gefällt.
Für mich war es ein besonderer Reiz, ihn somit auch meiner ganz persönlichen
Anti-Figur zu verpassen. Ja, ich mag Natascha, Birk und Isabel mehr als ihn!
Ehrlich gesagt, ich mag ihn überhaupt nicht. Aber gerade die Figuren, die ich
gar nicht mag, liebe ich besonders. Ein Widerspruch? Nö … nicht für eine
Schriftstellerin.
Medien.
Was war der Auslöser diese Thematik in die Geschichte
zu integrieren?
Grund. Und für mich war es ein Segen, denn damit bekam ich die Klammer für
meine Geschichte, das Motiv für meinen „Mörder“. Abgesehen davon finde ich es
wichtig, so etwas zu thematisieren. Ich bin durchaus für Organspende, habe
selber aber keinen Ausweis, denn meine Angst, dass damit Schindluder betrieben
wird, ist durchaus vorhanden. Und solange man das nicht zweifelsfrei
ausschließen kann, wird man diese Angst in unserer Gesellschaft wohl auch nicht
verscheuchen können.
Nahtoderfahrung. Haben Sie dort
vorstellen oder recherchiert, was
hat mich das mal sehr interessiert und ich habe viel darüber gelesen. So wie
ich das in „Blind Walk“ beschreibe, entspricht es aber meiner ganz persönlichen
Vorstellung.
Innengestaltung von Blind Walk?
kleines winziges bisschen habe ich sogar dabei mitgewirkt.
Walk? Hätten Sie eine
wie der eigene Stoff verfilmt wird, wäre durchaus reizvoll. Besonders spannend
wäre es hier für mich zu sehen, wie Lidas und Stens spezielle Situation
umgesetzt würde. Schwierig stelle ich mir vor, Stens inneren Prozess in Bilder
zu übertragen, eventuell bräuchte man hier eine Stimme aus dem Off.
deutschen Schauspielern kenne ich mich nicht aus, von daher gäbe es für mich
auch keine Traumbesetzung.
12 Kommentare
Aleshanee Tawariell
Huhu!
Tolle Fragen und interessante Antworten, vor allem zum Inhalt des Buches (wenn man es schon kennt), ist wirklich sehr aufschlussreich 🙂
Liebste Grüße, Aleshanee
Anonym
😉
Ja, und ich bin sehr dankbar, dass ich hier Gelegenehit bekommen habe, es mal so zu erzählen!
Liebe Grüße an alle!
Patricia Schröder
Tilly Jack T.R. Jones
Ich hab auch alles aufmerksam gelesen, bei der roten Spoilergefahr allerdings hab ich einen groooßen Bogen drum gemacht. ^^ Sicher ist sicher. 😀
Liebe Grüße auch von mir
~ Jack
P.S: Schade, dass ihr nächstes Buch eine Mädchenreihe wird. *Nicht so mein Genre* Sie scheint sich aber in verschiedenen Genres wie Zu Hause zu fühlen, was ich auch bewundere. ^.^ Kann ja nicht jeder Autor. 😀
karin
Hallo und guten Morgen,
interessantes Interview. Danke dafür das rundet diese Blogtour wirklich noch ab.
LG..Karin..
Verena normalistlangweilig
Irgendwie fehlt mir ein Wort! Sollen es 7 sein, also heute auch noch eines? Dann müsste auch im Interview eins versteckt sein!? Hm?
Verena normalistlangweilig
…Vielleicht habe ich es auch gefunden
Stefanie M
Ich glaube, es ist diesmal einfach nicht farbig markiert, sondern anders… Bin mir aber auch nicht sicher
Tilly Jack T.R. Jones
Ich bin auch schon seit 20 Minuten am immer und immer wieder lesen, finde es aber nicht. 🙁
Tilly Jack T.R. Jones
OKAY OKAY. 😀 Ich habs. Denke ich. ^^
MissDatherinePierce
Ich habs nur unterstrichen,
hoffe ihr habt es alle trotzdem gefunden.
Es ist definitiv VOR dem Spoilerteil 🙂
Schlunzen Buecher
und ich hab mich schon gewundert, dass "spoilergefahr" das wort sein soll *kreiiisch*
danke für die tolle tour und das super interview, das war echt interessant!
lg
Ela´s Büchertruhe
Wow, ein tolles und interessantes Interview!
Ich hab Blind Walk gelesen und war total begeistert.
Finde es genial das man hier erfährt wie diese Geschichte überhaupt zustande kam 🙂
LG Ela