Sankt Irgendwas von Tamara Bach
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[Rezi] Tamara Bach – Sankt Irgendwas

Klappentext

Irgendetwas ist schrecklich schiefgegangen auf der Klassenfahrt der 10b. Das sagen zumindest die anderen. Und dass es deshalb heute Abend eine Klassenkonferenz mit ALLEN Eltern gibt. Aber keiner weiß, was genau passiert ist. Eine Art Machtkampf zwischen Schülern und Lehrern. Ob in dem Protokoll mehr steht? Und ob wirklich eine ganze Klasse von der Schule geschmissen werden kann?

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Zitat

„Wir stehen da und sind so jung. Wir sind so schnell vorbei wie ein Fingerschnippen. Und das hier, das steht dann immer noch. Daran erinner sich die Leute, die kommen her, jetzt, in 50 Jahren, vielleicht in 100, wenn es dann noch Menschen gibt, und dann reden sie nicht von uns, sondern von Römern. Obwohl wir auch hier waren.
Wir waren hier.“ – Seite 90.

Meine Meinung

Von Tamara Bach habe ich bereits „Mausmeer“ und „Wörter mit L“ gelesen, weshalb ich auch wieder sehr gespannt auf ihr neuestes Jugendbuch „Sankt Irgendwas“ war. So viel sei schon mal gesagt, ich wurde nicht enttäuscht.

Wer noch nie ein Tamara Bach Buch gelesen hat, wird sich über die geringe Seitenzahl vermutlich eher wundern, aber das ist tatsächlich mehr Segen als Fluch. Der Schreibstil der Autorin ist nämlich, zumindest für mich, genau auf den Punkt. Knackig ohne irgendetwas Interessantes auszulassen. Für „Sankt Irgendwas“ hat sie entschieden, die Geschichte mit reinem Dialog zu beginnen und beenden. Diese Unterhaltung ist dabei so authentisch, dass ich sofort an meine eigenen Freundinnen und unsere gemeinsame Schulzeit denken musste. Es hätte wirklich genauso ablaufen können.

Die eigentliche Geschichte widerrum wird in Protokollform erzählt. Das klingt jetzt langweilig, ist es aber überhaupt nicht. Jeder Protokollschreiber und jede -schreiberin hat seinen oder ihren eigenen Stil. Da gibt es die kurzen und knappen, die eher in Stichpunkten schreiben, aber auch die Poeten, welche gefühlt einen eigenen Roman schreiben. Nicht zu vergessen sind auch die, die immer dazwischen ihre Anmerkungen setzen. Dadurch hat man als Leser oder Leserin keinen einzelnen Protagonisten oder einzelne Protagonistin. Viel mehr ist es das, was man im Film und Fernsehen als Ensembleshow bezeichnen würde.

Das Buch lebt von dem Geheimnis, was auf der Klassenfahrt der 10b so Schlimmes passiert ist, dass es direkt nach der Rückkehr einen Elternabend geben muss mit anwesender Schulleitung. Es durften keine Handys mitgenommen werden und auf die Nachrichten der Nachbarklasse am folgenden Montag reagiert keiner aus der Klasse. Jeder und jede, der oder die schon mal auf Klassenfahrt war, wird sich in der Geschichte der 10b wiederfinden. Es gibt einfach Erlebnisse, die universell und doch wieder individuell sind.

Ich hoffe übrigens, dass ich als künftige Lehrerin nie in die Situation komme mit einem Kollegen wie der Herr Dr. Utze auf Klassenfahrt – Entschuldigung, Studienreise – fahren zu müssen. Frau Kaiser, auch bekannt als die Kaiserin, war definitiv die Art von Kollegin, die ich gerne sein und auch haben möchte.

Fazit

In „Sankt Irgendwas“ zeichnet Tamara Bach das Bild einer Klassenfahrt, die wir alle schon einmal erlebt haben, die aber zugleich auch wieder ganz einzigartig ist. Wieder einmal habe ich gedacht, dass diese Geschichte hätte genauso geschehen können. Ein weiteres fantastisches Buch für Jung, aber auch Alt von Tamara Bach.

Wertung

5 Sterne


Einen herzlichen Dank an den Carlsen Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

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