[Rezi] Lauren DeStefano – Wither [The Chemical Garden]
Klappentext
Sixteen-year-old Rhine Ellery has only four years left to live when she is kidnapped by the Gatherers and forced into a polygamous marriage. Now she has one purpose: to escape, find her twin brother, and go home – before her time runs out forever.
What if you knew you exactly when you would die?
In our brave new future, DNA engineering has resulted in a terrible genetic flaw. Women die at the age of 20, men at 25. Young girls are being abducted and forced to breed in a desperate attempt to keep humanity ahead of the disease that threatens to eradicate it.
16-year-old Rhine Ellery is kidnapped and sold as a bride to Linden, a rich young man with a dying wife. Even though he is kind to her, Rhine is desperate to escape her gilded cage – and Linden’s cruel father. With the help of Gabriel, a servant she is growing dangerously attracted to, Rhine attempts to break free, in what little time she has left.
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Zitat
„It doesn’t matter how much his mother loves him; love is not enough to keep any of us alive.“ – Kapitel 24.
Meine Meinung
„Wither“ ist in Deutschland besser als „Totentöchter – Die dritte Generation“ sowie „Land ohne Lilien – Geraubt“ bekannt. Das Buch erschien 2011 als Jugendbuchdystopien gerade richtig an Fahrt aufnahm. Nun sind neun Jahre vergangen und ich bin endlich dazu gekommen Lauren DeStefanos Debüt zu lesen.
Dafür das „Wither“ als Jugendbuch deklariert wird, ist es echt nicht ohne. Bereits der Einstieg ist brutal. Des Weiteren muss man sich immer wieder bewusst machen, dass Rhine erst 16 ist und ihre Schwesternfrauen Jenna 18 und Cecily sogar erst 13. Linden ist zur selben Zeit bereits 21. Die weiblichen Charaktere sind also noch sehr jung und sie haben schon mehr Grausamkeit erlebt als viele in ihrem ganzen Leben. Nun wurden sie auch noch entführt und zwangsverheiratet, nur um schwanger zu werden. Zugleich wissen sie, dass sie mit nur 20 versterben werden.
Lauren DeStefano schafft es immer wieder dieses schaurige Szenario einen in Erinnerung zu rufen und zugleich nicht die jugendliche Freude herüberzubringen. So hat Jenna schon einiges gesehen und getan, um zu überleben, aber man merkt, dass sie dennoch gerade erst 18 Jahre alt ist. Vor allem Cecily merkt man ihr Alter an, was die ganze Geschichte an manchen Stellen noch grausamer macht.
Interessant fand ich die Darstellung von Linden. Einerseits ist er so behütet aufgewachsen, dass er gar nicht weiß, was den Mädchen eigentlich geschieht und wie ihre Leben vorher aussahen, andererseits will er die Augen auch gar nicht aufmachen. Er tut, was ihm sein Vater sagt. Er ist freundlich zu seinen Frauen und dennoch will er von ihnen allen ein Kind, weil das die Gesellschaft nunmal so will. Ich bin gespannt, wie er in den folgenden Bänden dargestellt werden wird.
Rhine ist eine gute Erzählerin. Einerseits ist sie recht privilegiert aufgewachsen, im Vergleich zu Jenna und Cecily, andererseits weiß sie im Gegensatz zu Linden, wie die Welt wirklich tickt. Sie ist quasi die Brücke zwischen diesen beiden Welten. Ihre Geschichte verläuft wenig überraschend, andererseits sollte man bedenken, dass das Buch bereits 2011 erschien, als der Jugenddystopiemarkt gerade erst dank Panem so richtig in Schwung kam. Es also an heutigen bekannten Erzählmustern zu messen, ist etwas schwierig.
Lauren DeStefanos Schreibstil ist angenehm und leicht verfolgbar. Ich tat mich schwer das Buch aus der Hand zu legen. Vor allem die kurzen Kapitel machten dies möglich, da ich immer wieder dachte, dass ich ja nach dem nächsten aufhören könnte. Kritisieren muss ich allerdings, dass sich einige Szenen gefühlt wiederholen ohne viel neuen Input zu bringen. Ich verstehe den Sinn der Szenen, denke aber, dass man da ruhig noch etwas hätte kürzen können.
Fazit
„Wither“ von Lauren DeStefano ist ein gelungener Reihenauftakt, welcher Lust auf mehr macht. Wer „Das Juwel“ von Amy Ewing mochte, wird in „Wither“ eine ähnliche, aber diesmal dystopische statt fantastische Geschichte finden.
Wertung
„The Chemical Garden“-Trilogie
In der deutschen Übersetzung wurde die Reihe auch „Totentöchter“ und „Land ohne Lilien“ genannt.