[Rezi] Marah Woolf – Liebe mich nicht [GötterFunke]
Wochen in den Rockys. Doch dann trifft sie Cayden, den Jungen mit den
smaragdgrünen Augen, und er stiehlt ihr Herz. Aber Cayden verfolgt seine
eigenen Ziele. Der Göttersohn hat eine Vereinbarung mit Zeus. Nur wenn
er ein Mädchen findet, das ihm widersteht, gewährt Zeus ihm seinen
sehnlichsten Wunsch: endlich sterblich zu sein. Wird Cayden im Spiel der
Götter auf Sieg setzen, auch wenn es Jess das Herz kostet?
„Na ja, ich wollte mal nicht päpstlicher sein als dieser Typ, der in Rom in diesem Protzbau hockte und uns in den vergangenen Jahrhunderten die Show gestohlen hatte. Denn eigentlich sah ich bei allen drei Mädchen schwarz.“
– Aufzeichnungen des Hermes XI, Seite 214.
In die Gestaltung ist wirklich viel Liebe gefloßen. Das Cover gefällt mir nicht wirklich, da es kaum etwas aussagt über das Buch. Die Frau soll vermutlich Jess sein, aber dafür wirkt sie etwas alt und irgendwie irritiert mich auch ihr Blick. Mir hätte es besser gefallen, wenn man sich an den Covern der Bücher, welche Marah Woolf bisher veröffentlicht hat, orientiert hätte.
Das Buch kommt mit einem Schutzumschlag, welcher nicht das typische Hochglanzcover ist, sondern matt schimmert und sich wie dickeres Papier anfühlt. Das Buch an sich wurde in Rosa- und Lilatönen mit kleinen Lichtreflektionen und Ranken bedruckt. Zusätzlich versteckt sich u.a. auch ein kleiner Götterboter, besser bekannt als Hermes, auf dem Cover. Die Figur spielt eine nicht gerade kleine Rolle im Buch.
Schlägt man das Buch auf, erblickt man zuerst eine Karte, welche in lila und rosa gehalten ist. Sie zeigt das Sommercamp und die verschiedenen Locations, die in der Geschichte eine Rolle spielen. Neben der Geschichte gibt es im Buch auch noch ein Glossar über die Götter und andere griechische Mythenbegriffe, einen vereinfachten Stammbaum der griechischen Götter und Titanen sowie je eine Leseprobe zu Band 2 „Hasse mich nicht“ und der bald erscheinend Verlagsversion von „Bookless – Wörter durchfluchten die Zeit„*.
Es gibt im Buch zwei Arten von Kapiteln. Einmal die Standardkapitel, welche aus Jess‘ Sicht erzählt werden. Diese tragen keine Überschriften. Dafür prangt über ihnen immer ein Blattornament und sie beginnen mit einem Kapitälchen in der „GötterFunke„-Schrift des Covers. Die zweite Art sind die „Aufzeichnungen des Hermes“. Sie tragen diesen Titel sowie die römische Zahl der Aufzeichnung. Auch über ihnen wird je ein Ornament gedruckt, das aber wesentlich kleiner ist.
Insgesamt eine wirklich liebevolle und detailreiche Gestaltung, welche ein wirkliches Highlight im Regal darstellt.
Wer mich auf goodreads verfolgt, mag meinen Frust mitbekommen haben. Die ersten 200 Seiten wollte ich eigentlich am liebsten die ganze Zeit abbrechen. Hätte ich nur noch ein weiteres Mal lesen müssen, wie heiß Cayden ist, hätte ich das Buch gegen die Wand geworfen.
Allgemein entsprechen die Charaktere dem gängigen Jugendbuchklischee. Die beste Freundin, welche bildhübsch ist und zur Zicke mutiert. Die neue beste Freundin, welche ebenfalls bildschön ist. Dazu noch die kämpferische Freundin; der Typ, welcher auf die Protagonistin steht, aber sie es nicht checkt; die liebevollen Eltern des Bad Boys, der Bad Boy selbst natürlich und dann sein Freund/Kumpel/sonstiger Familienangehöriger, der sich mit der unscheinbaren Protagonistin anfreundet. Ich glaube, ich bin mit fast 21 inzwischen zu alt für das klassische Jugendbuch oder die Generation nach mir verträgt nur noch Charaktere, welche sich in bestimmte Schubladen stecken lassen.
Auf den ersten 200 Seiten passiert nicht viel, außer dass Jessica Cayden anhimmelt, ihn gleichzeitig aber total doof findet. Erwähnte ich schon, dass andauernd erwähnt wird, wie heiß Cayden ist. Er bewegt sich übrigens auch noch wie eine Raubkatze. Warum erinnert mich diese Beschreibung eigentlich immer an Twilight? Abgesehen davon werden die austauschbaren Nebencharaktere vorgestellt.
Mein einziger Lichtblick – und der Grund weshalb ich das Buch nicht so schnell weggelegt habe wie schimmliges Brot – war Hermes. Hermes ist nämlich nicht nur der Götterbote sondern gleichzeitig auch Chronist, welcher die Spiele um Caydens Sterblichkeit für die Götter festhält. Seine Kommentare am Ende jeden Kapitels waren Gold wert.
Nach der Hälfte ging es dann endlich mal zur Sache. Na ja, was man halt zur Sache gehen nennen kann. Denn die Geschichte blieb eher vorhersehbar und ich konnte mir das ein oder andere Augenrollen beim besten Willen nicht verkneifen. Fünfzig Prozent des Buches kann man sich eigentlich sparen, wenn man den
Klappentext gelesen hat.
Griechische Mythologie war nie meine Stärke, aber mir gefiel der Einblick und die Interpretation von Marah Woolf gut. Auch wurden die Verwandtschaftsverhältnisse relativ gut erklärt. Wer nicht mitkommt, kann sich aber hinten im Buch nochmal den Stammbaum der Götter und Titanen ansehen. Mich würde interessieren, was die Götter, welche weiterhin im Olymp sind, eigentlich den ganzen Tag so treiben. In unsere Welt dürfen sie ja nicht ohne Zeus‘ Erlaubnis, wenn ich das richtig verstanden habe.
Der Schreibstil von Marah Woolf gefiel mir ganz gut. Er ist nicht schlecht, aber auch nicht außergewöhnlich. Er fällt während des Lesens eigentlich kaum auf. Das Buch an sich ist gut geschrieben, da es sich ohne Probleme lesen lässt.
Ob ich Band 2 „Hasse mich nicht“ lesen will und werde, weiß ich noch nicht. Noch habe ich die Leseprobe dazu, welche sie ebenfalls im Buch befindet, nicht gelesen. Momentan verspüre ich nicht das Bedürfnis wissen zu müssen, wie die Geschichten von Cayden und Jess weitergeht.
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- Liebe mich nicht
- Hasse mich nicht*
- Verlasse mich nicht*
7 Kommentare
Klaudia
Oh Sarah, vielen Dank! Endlich mal jemand, der das Buch auch nicht so gut fand. Ich kann den aktuellen Hype einfach nicht nachvollziehen, die ganzen Klischees waren einfach viel zu viel – das Buch hätte man aus bisherigen Veröffentlichungen des Genres einfach zusammenschustern können. Ich bin mir auch noch unsicher, ob ich mich an Teil 2 wage und hoffe, dass der besser wird, wobei ich das auch schon das gesamte erste Buch über gehofft habe… Auf jeden Fall bin ich nach deiner Kritik echt beruhigt, dass es auch noch andere gibt, die das Buch nicht abholen konnte.
Liebe Grüße,
Klaudia
MissDatherinePierce
Hallo Klaudia,
nein, da bist du bei Weitem nicht allein. Habe von Ina von Ina's Little Bakery auch schon gehört, dass sie nicht so begeistert war. Die Idee war ja wirklich gut, aber was daraus gemacht wurde, war wirklich schade.
Ich werde wegen Band 2 wohl spontan entscheiden.
Liebe Grüße
Sarah
Flo und C
Hey:)
ih hab das Buch heute in der Buchhandlung gesehenund von der Aufmachung her ist es wirklich ein Traum. Schade, dass du das Buch nicht so toll fandest.
lg Florenca ( geliebtes Buch)
MissDatherinePierce
Hallo Florenca,
schöner Name übrigens. Es ist wirklich wunderschön, aber der Inhalt ist es eben nicht 🙁 zumindest in meinen Augen.
Liebe Grüße
Sarah
Kathrin Everdeen
Hey Sarah,
mich hat dieses Buch in den ersten 200 Seiten auch sehr gequält. Es ist schon erstaunlich, wie schön sie doch alle sind und manchmal auch schön doof … 😉
LG
Sonja Béland
Hallo,
ich habe es leider noch nicht gelesen, darum kann ich noch nichts dazu sagen. Schade das du schon zu alt dafür bist 🙂 hoffentlich gefällt dir dein nächstes Buch besser!
LG Sonja
monerl
Von der Autorin habe ich schon viel gehört aber noch nichts gelesen. Das Buch spricht mich jetzt nicht wirklich an. Eventuell gibt es andere Bücher von ihr, die mir zusagen können.
Ich wünsche dir mit dem nächsten Buch ein besser Händchen.
GlG monerl