Assassin's Creed: Last Descendants 01 - Aufstand in New York von Matthew J. Kirby
Allgemein,  Rezensionen

[Rezi] Matthew J. Kirby – Aufstand in New York [Assassin’s Creed: Last Descendants]

Klappentext

New York im Jahre 1863: Nach der Einführung der Wehrpflicht können reiche Bürger sich davon freikaufen, gegen die Südstaaten zu kämpfen, wer arm ist, muss in die Schlacht ziehen. Der wütende Mob startet eine blutige Revolte. Die Stadt versinkt im schlimmsten Chaos – mittendrin der fünfzehnjährige Owen. Eigentlich wollte Owen nur die Unschuld seines Vaters beweisen; nur für ihn hat er den Besitzer eines Animus ausfindig gemacht und das Risiko einer Reise in die Vergangenheit auf sich genommen. Denn Owen kommt aus der Gegenwart. Doch als er begreift, dass er plötzlich Teil einer viel, viel größeren Geschichte ist, ist es längst zu spät. Und schon ist er mittendrin in der seit Jahrtausenden währenden Fehde zwischen dem Geheimbund der Assassinen und dem mächtigen Templer-Orden – und ist auf der Jagd nach einem der berüchtigten Edensplittern.

Kann Owen seinen Auftrag erfüllen, und wird er seinen Vater vom Verdacht des Mordes reinwaschen können …?

Kaufen?*

Zitat

„Das Wort Krieg hört sich so gewaltig an, aber es ist ganz anders. Er löscht unzählige einzelne kleine Leben aus, und jeder dieser vielen kleinen Tode ist bedeutsam.“ – Seite 167/168, Kapitel 11.

Gestaltung

Aufstand in New York“ ist momentan als ebook und als broschierte Ausgabe zu erhalten. Da ich Letzteres gelesen habe, bezieht sich dieser Teil meiner Rezension auf die Broschur. Das Cover zeigt vermutlich den Protagonisten Owen in einer für Assassinen üblichen Haltung. Die Kapuze verdeckt das Gesicht und an seinem Arm befindet sich eine versteckte Klinge. So ganz zum Buch passen tut dies nicht. Denn Owen ist im Buch kein Assassine. Marketingtechnisch macht das Cover aber Sinn, da so ein klassiches Motiv der Reihe aufgegriffen wird. Ebenfalls ist die Person auf dem Cover glänzend gedruckt, während der Rest des Covers matt ist.

Der Hintergrund zeigt einen städtische Szenerie im typischen Look des ladenen Animus. Hinter dem Reihentitel „Last Descendants“ sieht man das Assassinenzeichen in grau und darüber im typischen Rot „An Assassin’s Creed Series„. Auf dem Cover befindet sich auch noch ein Sticker, welcher auf den neuen „Assassin’s Creed„-Film hinweißt. Er scheint abziehbar zu sein. Ausprobiert habe ich das allerdings nicht.

Im Inneren sind die Kapitel durchnummeriert und tragen keine besonderen Titel. Hinter der Kapitelüberschrift sieht man die typischen Dreiecke aus dem Animus. Diese findet man ebenfalls in kleinerer Ausgabe neben jeder Seitenzahl. Insgesamt gefällt mir die Gestaltung gut, dass sie mit dem Design der Spiele einhergehen. Lediglich die Darstellung des Hauptcharakters auf dem Cover, beziehungsweise dessen Ungenauigkeit in Bezug auf die Geschichte, stören mich.

Meine Meinung

Neben der Graphic Novel „Assassin’s Creed – Feuerprobe“ ist passend zum neuen Kinofilm „Assassin’s Creed“ nun auch der erste Band der „Assassin’s Creed: Last Descendants“-Reihe erschienen. Das Besondere an „Aufstand in New York“ ist, dass es das erste Buch des „Assassin’s Creed“-Franchises ist, welches sich besonders an Jugendliche richtet.

Protagonist der neuen Reihe ist Owen. Sein Vater wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet, doch Owen glaubt nicht, dass ein Vater zu der Tat fähig gewesen wäre und will die Wahrheit herausfinden. Durch Monroe, den IT-Experten und Hausmeister an seiner Schule, macht er gemeinsam mit seinem Freund Javier seine ersten Erfahrungen mit dem Animus. Doch wo dieser ist, sind weder Templer noch Assassinen weit. Schneller als es Owen und Javier lieb ist, sind sie gemeinsam mit vier weiteren Jugendlichen in den Kampf um einen weiteren Edensplitter verwickelt.

Matthew J. Kirbys Schreibstil ist angenehm lesbar und geeignet für die anvisierte Altersgruppe. Auch für Personen, die die Spiele bisher nicht gespielt oder vielleicht einiges sogar wieder vergessen haben, bietet der Autor eine gute Einführung in die Welt von „Assassin’s Creed“ durch die Augen von Owen und den anderen Charakteren.

In der Gegenwart erlebt der Leser alles durch Owens Augen, ausgenommen der Prolog und der Epilog. Sobald es in die Vergangenheit geht, erhält man pro Kapitel einen Einblick in die anderen Jugendlichen und ihre Vorfahren. Besonders dieser Teil hat mir gut gefallen, da man hier die Vielfalt der New Yorker Gesellschaft während des Aufstands von 1863 reflektiert hat. Aber ich habe auch etwas zu kritisieren. Da man die anderen Charaktere vorher kaum kennenlernt, kann man sich ihre Namen und Besonderheiten nicht allzu schnell merken. Wenn es dann in den Animus geht, kommen auch noch die Eigenheiten der Vorfahren dazu. Ich konnte erst nach einigen Kapiteln wieder den vollkommenen Überblick gewinnen. Daher vermute ich, dass jüngere und vorallem langsamere Leser an dieser Stelle möglicherweise die Lust an der Geschichte verlieren.

Die Geschichte an sich ist spannend und auch gut erzählt. Die Charaktere treffen sich untereinander und die Geschichte, vor allem die der schwarzen Bevölkerung, wird auch nicht geschönt. Dies mag für Leser unter 14 Jahren besonders an einer Stelle vielleicht etwas brutal sein, andererseits wird sie Szene nicht bildlich ausgeschrieben, sondern im Nachhinein erklärt. Über die anderen historischen Ereignisse kann ich mir kein Urteil erlauben, da ich mich mit ihnen bisher nie weiter beschäftigt habe. Allerdings empfand ich die „Assassin’s Creed“-Reihe bisher immer relativ authentisch, wenn man eben von den Assassinen und Templern absieht. Gut gefallen hat mir die Idee, dass die Geschichte diesmal unparteiisch begann. Weder die Assassinen noch die Templer haben die Jugendlichen an den Animus herangeführt, sondern eine dritte Partei. Eine interessante Wendung zu den bisherigen, mir bekannten, Werken.

Die Geschichte endet auf einem Cliffhanger mit einer Andeutung, in welche Zeit es als nächstes gehen wird. Ich zumindest habe Lust auf „Das Grab des Khan“ * bekommen, das übrigens gerade auf Englisch erschienen ist, aber auch schon Ende April auf Deutsch zu bekommen sein wird.

Fazit

Assassin’s Creed: Last Descendants – Aufstand in New York“ überzeugt mit einer packenden und neuen Geschichte innerhalb des vorhandenen Universums. Allerdings könnte die jugendliche Zielgruppe bei der Vielzahl an Charakteren schnell durcheinander kommen und die Lust an der von vielen Seiten beleuchteten Geschichte verlieren.

Wertung

3,5


Einen herzlichen Dank an den Fischer Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.


„Assassin’s Creed: Last Descendants“-Trilogie

  1. Aufstand in New York
  2. Das Grab des Khan*
  3. Fate of the Gods*

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