[Rezi] Mara Andeck – Wolke 7 ist auch nur Nebel
Klappentext
Moya, 18, ist gerade mit der Schule fertig geworden – und an die große Liebe glaubt sie ganz bestimmt nicht. Als ihre beste Freundin Lena sie für ein wissenschaftliches Liebesexperiment anmeldet, macht sie trotzdem mit. Als Versuchskaninchen kann ihr bei diesem Thema schließlich nichts passieren. Oder etwa doch? Plötzlich soll sie sich für einen von drei Jungs entscheiden. Und das auch noch vor laufender Kamera …
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Zitat
„Während ich die romantische Liebe als den größten PR-Gag in der Geschichte der Menschheit betrachtete und fest davon überzeugt war, dass es diese Sorte Liebe gar nicht gab, hielt er sie für möglich.“ – Seite 285, gebundene Ausgabe.
Gestaltung
Momentan ist das Buch als Hardcover und auch als ebook erhältlich. Meine Bwertung bezieht sich hierbei auf die gebundene Ausgabe. Diese besitzt ein knallpinkes Lesebändchen, was denjenigen, die gerne das Lesezeichen vergessen oder nicht griffbereit haben, sicherlich entgegen kommt. Das Cover passt für mich nicht ganz so sehr zur Geschichte. Abgesehen von dem rosa Button, in welchem von Moyas Liebesexperiment die Rede ist, weißt für mich sonst leider nichts auf den Inhalt des Buches hin.
Hier hätte man sehr gut die kleinen Illustrationen, welche im Inneren auftauchen, einbauen können. Im Laden wäre ich so vermutlich am Buch vorbeigelaufen und hätte es als uninteressant abgestempelt. Vorangestellt wird eine Liste mit Dingen, die Moya noch erledigen muss für ihr Work-and-Travel-Jahr, welche wie ein echter Zettel gestaltet wurde. Aufgeteilt ist das Buch in vier Abschnitte, die jeweils ihren eigenen anteasernden Titel tragen. Die Kapitel sind durchnummeriert und es wird daneben erwähnt, wer gerade der Erzähler ist. Angehängt wurden die im Buch wichtigen 36 Fragen. Was es damit auf sich hat, dürft ihr gerne selbst herausfinden.
Insgesamt gefiel mir die Innengestaltung sehr gut, während die äußere zwar hübsch, aber nicht sonderlich aufmerksamkeitserregend ist.
Meine Meinung
„Wolke 7 ist auch nur Nebel“ habe ich im Rahmen der zugehörigen Blogtour gelesen. Normalerweise lese ich Liebesromane eher ungern, beziehungsweise bin ihnen skeptisch gegenüber eingestellt. Aber eine Protagonistin, welche nicht an die große Liebe glaubt, ist auch mal was anderes. Mir war zwar klar, wie es wohlmöglich ausgehen würde, aber der Weg ist bekanntlich das Ziel.
Moya ist eine Protagonistin mit welcher ich mich sofort identifizierte. Unromantisch wie eine Kartoffel – so wie ich. Ebenso pragmatisch geht sie die Dinge in ihrem Leben an. Ihr beste Freundin Lena ist so ziemlich das Gegenteil von ihr, aber sie ergänzen sich ziemlich gut. Lena war mir allerdings so manches mal doch etwas naiv anfangs.
Die Eltern beider Protagonistinnen waren mir doch etwas zu passiv innerhalb der Geschichte. Ich hätte mir auf beiden Seiten da mehr Interaktionen it den Töchtern erhofft. Die männlichen Charaktere besaßen in meinen Augen keine wirklichen Alleinstellungsmerkmale. Diese Typen junger Männer hat man doch irgendwie schon tausendmal so gesehen beziehungsweise gelesen. Dennoch fügten sie sich problemlos ein, auch wenn man relativ schnell wusste auf wem der Fokus lag.
Auch wenn ich den Verlauf der Geschichte in Grundzügen erahnen konnte, gab es hier und da noch eine Überraschung mit welcher ich nicht gerechnet hatte. Die drei verschiedenen Ansätze für Liebe als Wissenschaft fand ich interessant und größtenteils gut ausgearbeitet und umgesetzt, so dass auch jüngere Leser problemlos folgen sollten können.
Mara Andecks Schreibstil war äußerst flüssig. Den Dialog empfand ich als authentisch. Kein Versuch peinlicher Jugendsprache, die sowieso niemand spricht, sondern einfache, alltägliche Sprache, die mich allerdings fesselte. Das Buch habe ich so innerhalb von zwei Sitzungen einfach nur so weggelesen.
Neben dem Thema Liebe werden zugleich auch die heute alltäglich „Reality“-Formate angesprochen. Auch hier erhält der geneigte Leser Einblick in die Welt des „Mehr Scheinen als Seiens“. Die Beschreibungen erschienen mir als nahe an der Realität, da man auf ähnliche Aussagen nach kurzer Recherche – also einer einfachen Google-Suche – leicht finden kann.
Fazit
„Wolke 7 ist auch nur Nebel“ von Mara Andeck ist ein Jugendroman, welcher zwei für die Zielgruppe wichtigen Themen aufgreift: Liebe und Medien. Neben einer guten Geschichte, regt die Geschichte auch noch zum Nachdenken an.
Wertung
Einen herzlichen Dank an Bastei Lübbe für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.
Weitere Bücher von Mara Andeck
„Wunder und so“-Dilogie
Lilas Tagebuch
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