Der Sohn des Terroristen von Zed Ebrahim
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[Anzeige&Buch] Der Sohn des Terroristen von Zed Ebrahim

Klappentext

Zak Ebrahim ist sieben Jahre alt, als seine Mutter ihn abends weckt und ihm mitteilt, dass sein Vater verhaftet wurde. Er gilt als Top-Terrorist und plante u.a. den Anschlag auf das World Trade Center. Für Zak bricht eine Welt zusammen: In den folgenden Jahren beginnt für ihn und seine Familie nicht nur eine lange Odyssee unter falschem Namen, sondern auch der schmerzhafte Prozess der Loslösung vom Vermächtnis des fanatischen Vaters. Ein einzigartiger Einblick in die Welt des religiösen Fanatismus.

Meine Meinung

Vor einigen Wochen fand ich bei hallimash die Kampagne zu den neuen TED ebooks aus den Fischer Verlagen. Mich interessierte besonders „Der Sohn des Terroristen„, wobei ich anfangs von einem fiktionalen Buch ausging. Damit lag ich allerdings (leider) falsch, denn das Buch basiert, wie alle anderen Bücher der Reihe, auf Vorträgen. Diese findet man auch auf der TED-Website. Ursprünglich wollte ich das Buch ganz normal rezensieren, aber ich finde das ist hier einfach nicht angebracht.

Zak Ebrahim erzählt davon wie es dazu kam, dass sein Vater sich radikalisierte und immer mehr in die Sparte der Terroristen abdriftet. Äußerst anschaulich und in meinen Augen sehr bewegend, erzählt er, wie sich die Taten seines Vaters auf sein Leben ausgewirkt haben und auf das seiner Familie. Wenn man in den Nachrichten hört, dass es einen Anschlag gab, denkt man doch zumeist eher an die offensichtlichen Opfer und ihre Familien. „Der Sohn des Terroristen“ zeigt, dass auch die Familien derjenigen die den Anschlag begingen darunter leiden und die Konsequenzen als eigentlich Unbeteiligte mittragen müssen. In Ebrahims Fall rechneten zumindest die Kinder nicht damit, wozu ihr Vater fähig war.

Zeds Schilderung seiner Gedanken und Gefühle zeigt vorallem, dass auch diese Familien ganz normale Menschen sind und man sie nicht wegen etwas verachten sollte, was ein anderer getan hat und dafür ganz alleine schuldig ist. Die Ächtung der Familie wegen der Tat des Vaters durch die Gesellschaft wirkte sich dramatisch auf Zed Ebrahims Kindheit aus, welche bis dahin glücklich verlief. Andauernde Schulwechsel und immer die Angst, dass jemand an neuen Orten weiß, wer man ist.

Besonders das Nachwort des Autors regt einem zum Nachdenken nach.  Jeder der andere Menschen für minderwertig und/oder nicht existenzberichtig ansieht, sollte diese Worte einmal lesen. Eigentlich sollte es jeder. Daher empfände ich das Buch auch als gutes Schullektüre, da es mit 112 Seiten auch nicht sonderlich lang, aber dafür umso bedeutungsvoller ist. Besonders momentan, wo soviel Hass und Mistrauen gegenüber dem Fremden und anderem herrscht, denke ich, kann es nicht schaden sich mal mit einer realen Geschichte zu beschäftigten, welche eine andere und ebenso tragische Seite der Medaille des Extremismus zeigt und das ist nicht nur aus den islamisten sondern auf jeden Extremismus bezogen.

Was ich allerdings wirklich bemängeln muss, ist, dass das Cover den normalen Leser nicht gerade zum Kauf anregt. Es erinnert an die schrecklichen Reclam-Hefte meiner Schulzeit. Das gefällt mir das schlichte schwarze englische Cover schon besser, aber auch da wäre noch Potenzial offen gewesen. Das Auge liest mit 😉


Wenn ihr jetzt neugierig geworden seid, dann schaut doch mal in die Leseprobe rein. Das ebook ist bereits erhältlich, bei Amazon für den Kindle und bei z.B. Thalia für alle anderen gängigen eReader. Das Print erscheint erst am 21. Januar 2016.


Ich hoffe, ich konnte euch neugierig auf dieses Buch machen. Habt ihr schon mal ein Buch mit ähnlicher Thematik gelesen? Wenn ja, welches und wie fandet ihr es? Ich freu mich auf eure Kommentare und bis bald.

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