[Rezi] George R.R. Martin (Hrsg.) – Das Spiel der Spiele [Wild Cards]
Klappentext
Seit sich in den Vierzigerjahren das Wild-Card-Virus ausgebreitet hat und Menschen mutieren lässt, gibt es neben den normalen Menschen auch Joker und Asse. Joker weisen lediglich körperliche Veränderungen auf, während Asse besondere Superkräfte besitzen. Da ist zum Beispiel Jonathan Hive, der sich in einen Wespenschwarm verwandeln kann, oder Lohengrin, der eine undurchdringliche Rüstung heraufbeschwört. Doch wer ist Amerikas größter Held?
Diese Frage soll American Hero, die neueste Casting Show im Fernsehen, endlich klären. Für die Kandidaten geht es um Ruhm und um so viel Geld, dass sie beinahe zu spät erkennen, was wahre Helden ausmacht.
Kaufen?*
Erster Satz
„Wer zur Hölle war Jetboy?“
Gestaltung
Das Cover zeigt den Charakter Lohengrin, welcher ein deutsches Ass ist, dessen Begabung es ist eine Ritterrüstung und Schwert aus dem Nichts herbei zu „zaubern“. Ich persönlich, hätte eher Bugsy aka Jonathan Hive auf das Cover gesetzt, da er die heimliche Hauptfigur ist. Jedoch wird Lohengrin von George R.R. Martin persönlich geschrieben, so dass es widerrum auch eine gewisse Logik ergibt. Sonst ist das Buch in schwarz gehalten und broschiert, wie jedes Buch von George R.R. Martin, welches er geschrieben oder herausgegeben hat, im deutschen Sprachraum.
Im Inneren trägt jedes Kapitel seinen eigenen Namen, welcher in dicker Schrift gedruckt wurde, während darunter der Autor des Kapitels vermerkt wurde. Die Blogbeiträge wurden jeweils auch wie welche gestalten, also mit Überschrift, Datum und so weiter. Eine Besonderheit von Charakter Jonathan Hive ist, dass er jedem Beitrag auch einen Song zu ordnet. In Kapiteln und zwischen Sinnesabschnitten, werden meist kleine Piks gesetzt.
Insgesamt gefällt mir die Gestaltung gut, da sie den Charakter des Buches dezent unterstreicht.
Meine Meinung
Der Klappentext erinnerte mich sofort ein wenig an den momentanen Superhelden-Hype und ich selbst liebe unteranderem auch das Marvel Cinematic Universe. Doch „Wild Cards“ ist noch mal eine ganz andere Hausnummer. Im Deutschen beginnt die Reihe erst mit Band 18. Man versteht zwar schon alles, da die Referenzen nochmal erklärt werden, aber einige eben jener machten mich neugierig auf den Beginn des Wild Card-Zeitalters und die Hintergrundgeschichte einiger Charaktere.
In „Das Spiel der Spiele“ begleitet man in jedem Kapitel, die teilweise ziemlich lang sind, einen anderen Charakter, welche alle unterschiedliche Charakterzüge und Eigenschaften besitzen. Nicht jeder war mir sofort sympathisch. So hatte ich die ersten 30 Seiten Probleme in die Geschichte hineinzufinden, war danach aber davon begeistert und musste wissen wie es weiter geht.
Toll fand ich ebenfalls, dass gewisse Clichées aufgegriffen und wieder verworfen oder hinterfragt wurden. Die eingeschobenen Blogeinträge von Jonathan Hive empfand ich als eine kleine Auflockerung und irgendwie schlug dort auch das Bloggerherz höher…zumindest ein wenig. Interessant fand ich, dass die Welt eigentlich wie die unsere war, nur eben mit Wild Cards und was für einen Einfluss diese eben auf die Geschichte nahmen.
Die Schreibstile aller mitwirkenden Autoren gefielen mir eigentlich recht gut, es war keiner dabei, welcher mich umhaute, aber auch kein unerträglicher, was ich einen guten Schnitt finde.
Fazit
„Das Spiel der Spiele“ ist ein gelungener „Reihenauftakt“, welcher das Superhelden-Genre aus Comics und Filmen gelungen in die geschriebene Welt überträgt. Für alle Fans von vielschichtigen Charakteren und indirekter Gesellschaftskritik ein definitiver Must-Read.
Wertung
Einen herzlichen Dank an den Penhaligon Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.
„Wild Cards“-Reihe
Die erste Generation
American Heroes / Die zweite Generation
- Das Spiel der Spiele
- Der Sieg der Verlierer*
- Der höchste Einsatz*