[Rezi] Corina Bomann – Krähenmann
Klappentext
Ein totes Mädchen, ein Grab voller Krähen …
Rügen/Eliteinternat Rotensand: Ein Serienmörder tötet auf grausame Weise. Seine Spur reicht weit in die Vergangenheit zurück. Auf der fieberhaften Suche nach dem unheimlichen „Krähenmann“ kämpft sich die 16-jährige Stipendiantin Clara durch ein Labyrinth aus Verdächtigen und falschen Fährten. Die Mordserie reißt nicht ab und schließlich gerät Clara selbst ins Visier des rachedurstigen Killers …
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Erster Satz
„Sie erwachte mit einem langgezogenem Seufzer.“
Gestaltung
Die Gestaltung findet ihr im Rahmen der Blogtour im Themenbeitrag auf meinem Blog.
Meine Meinung
„Krähenmann“ ist das erste Buch, welches ich von Corina Bomann gelesen habe, daher bin ich ohne vorherige Erwartungen an die Geschichte rundum Clara und den Krähenmann herangegangen.
Mit der Protagonistin wurde ich das gesamte Buch über nicht warm, zwar fand ich ihr Schicksal berührend, aber sie war mir zu glatt. Niemand den ich mir in meinem Freundeskreis vorstellen könnte. Hingegen konnte ich die Beweggründe des Krähenmanns sogar verstehen, allerdings bleiben mir bis jetzt noch die Träume und die Stimme ein Rätsel. Posttraumatische Belastungsstörung oder ein Plothole, welchen die Autorin vergessen hat zu füllen? Ich weiß es nicht.
Ebenso fiel mir auf, dass man anfangs keine wirkliche Erklärung für Claras Ermittlungsbestreben geliefert bekommen. Natürlich, sie möchte später Ermittlerin werden, allerdings geh ich jetzt mal vom normalen Menschenverstand aus und das Clara etwa 1-2 Jahre jünger ist als ich. Wer versucht ernsthaft einem Mörder in diesem Alter nachzuspüren und riskiert dabei sein eigenes Leben? Nur weil man niemanden mehr hat? Nein, die Botschaft gefiel mir irgendwie nicht. Natürlich ist es schrecklich, was den Mädchen passiert, aber gerade deshalb sollte doch bei jedem so etwas wie ein Selbsterhaltungsinstinkt wachgerüttelt werden oder? Nun gut, aber da war ich dann auch irgendwann drüber hinweg, nachdem die Autorin eine Erklärung liefert, welche das Folgende erklärte.
Die restlichen Charaktere empfand ich leider als eher blass und zweckdienlich. So ist mir keiner wirklich im Gedächtnis hängen geblieben. Der Schreibstil von Corina Bomann gefiel mir gut, auch die Perspektivenwechsel waren immer zum passenden Zeitpunkt. Auf dieser Ebene habe ich daher nichts zu meckern und kann eher ein Lob aussprechen. Spannung und genug richtige und falsche Fährten gab es zu Hauf. So denkt man, man hat den Täter selber endlich enttarnt und dann ups, es ist ja doch jemand ganz anderes.
Schade finde ich, dass nicht ganz klar bisher ist, ob Krähenmann eine Reihe wird oder nicht. Liest man das Ende ist alles sehr offen gehalten, so dass es einen zweiten Teil geben könnte. Ob das vielleicht einige Plotholes erklärt?
Zusammenfassen ist „Krähenmann“ ein durchschnittlicher Thriller, welcher durch Spannung glänzen kann, aber durch Plotholes und blasse Nebencharaktere erheblich abgewertet wird.
Wertung
Einen herzlichen Dank an den Coppenrath Verlag für die Unterstützung dieser Blogtour.