[Rezi] Cylin Busby – Wo immer du bist
Klappentext
West liegt nach einem Unfall im Krankenhaus. Er kann sich nicht bewegen, kann nicht sprechen – und doch trifft er genau hier das Mädchen seiner Träume. Olivia ist wunderschön und geheimnisvoll – und auch sie fühlt sich zu ihm hingezogen.
Doch West spürt, dass sie etwas zu verbergen hat. Und ihm ist klar: Wenn er wieder gesund ist, muss er ihr Geheimnis unbedingt ergründen…
Kaufen?*
Erster Satz
„Da weint jemand.“
Gestaltung
Das Cover zeigt eine Frau, welche im Wasser schwebt und doch dabei unterzugehen scheint. Leider ist der Einband nicht ganz neu, denn bereits ein englisches Buch, dessen Titel mir leider entfallen ist, trägt das selbe Cover. Dort ist das Mädchen allerdings näher heran gezoomt. Trotzdem gefällt es mir optimisch sehr gut, da es für mich alle Facetten von Olivia zeigt, aber was ist mit West?
Dieser fehlt hier vollkommen. Dies ist allerdings auch in der englischen Ausgabe nicht anders, wo lediglich frontal ein untergetauchtes Mädchen mit geschlossenen Augen gezeigt wird. Insgesamt ist es von außen allerdings sehr hochwertig, da es sich um eine gebundene Ausgabe handelt, allerdings ohne Schutzumschlag.
Die Innengestaltung gefällt mir ehrlich gesagt richtig gut. Denn sie ist schlicht und damit passend. Jedes Kapitel beginnt immer neu auf der rechten Seiten, also sollte das Vorherige vorher auf der rechten Seite geendet haben, bleibt die darauffolgende Linke leer. Irgendwie hat mir genau dies wirklich gefallen. Aber auch die Schrift über jedem Kapitel ist schlichte Eleganz. Die andere Schriftart und die dickeren Linien heben die Durchnummerierung leicht hervor, wirken aber nicht aufdringlich. Um Flashbacks darzustellen, hat man sich der einfachen Methode der Kursivschreibung bedient.
Insgesamt ist die Innengestaltung stimmig und harmoniert wunderbar mit der Außengestaltung. Lediglich beim Titel hätte man sich am englischen Original orientieren sollen, da „Blink Once“ (dt. „Blinze einmal“)* im Verlauf der Geschichte eine wichtige Rolle spielt. Klang aber wahrscheinlich nicht so toll, wie „Wo immer du bist„.
Meine Meinung
Bei Debütromanen bin ich immer etwas skeptisch anfangs, aber ich muss sagen Cylin Busby hat Talent. Ihr Schreibstil war wirklich grandios und beinhaltete einige Wortspiele, welche mir ganz gut gefielen. Aber auch die Zentrierung aus West allein war sehr gut umgesetzt.
Die größe Rolle daneben spielt Olivia, doch zumeist befindet man sich in Wests Gedanken- und Gefühlswelt, vollkommen auf die Eindrücke seiner Sinne fixiert. Olivia war mir zunächst ziemlich unsympathisch, doch mit der Zeit und besonders zum Ende hin war sie mir ans Herz gewachsen.
Des Weiteren interessant war, wie Wests Erinnerungen und die Realität mit einander verschmelzen.
Die Autorin lässt ihren Charakteren Zeit, so bauen sich Beziehungen und Gefühle langsam und stetig auf und der Krankenhausalltag wird nicht einfach übersprungen, sondern gehört einfach dazu. Es ist kein nerviger Teil, welchen man überliest, sondern er fügt sich nahezu perfekt ein.
Cylin Busby hat mich kurz vor Ende mit einer 180 Grad Wendung wirklich überrascht, damit hatte ich nun eigentlich nicht gerechnet. Fiktion und Realität so nah beieinander, dass ich wirklich nah dran war alle Dämme brechen zu lassen und mir eine XXL-Packung Tempos zu kaufen. Besonders dieser letzte Teil zeigt noch einmal, wie West sich von Beginn des Buches bis zum Ende hin entwickelt hat. Meiner Meinung nach, könnte jemand wirklich so handeln und fühle, wie er, wenn man all dies durchgemacht und erlebt hat.
Fazit
Insgesamt ist „Wo immer du bist“ von Cylin Busby eine Mischung aus realitätsnah und künstlerischer Freiheit, welche den Leser vermag mitzunehmen in die tiefen seiner emotionalen Welt. Empfehlen kann ich es jedem, welcher „Tanz auf Glas“ und „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ mochte.
Wertung
Einen herzlichen Dank an Blogg dein Buch und Bastei Lübbe für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.
4 Kommentare
Tilly Jack T.R. Jones
MORGEN 😀 *Der zweite*
Das Buch reizt mich auch iwie, aber ich habe mitbekommen, dass es auch gemischte Meinungen hervorruft, weshalb ich mir immer noch nicht sicher bin, es mir mal selbst zuzulegen. 🙂
Aber auf meiner Liste bleibt es einfach mal & es freut mich, dass es bei dir die volle Punktzahl erreichen konnte. ^.^
Es grüßt
~ Jack
MissDatherinePierce
Hallöchen,
ja das hab ich auch mitbekommen. Aber ich bin dort auch anders als die meisten. Ich fand den Film zu Das Schicksal ist ein mieser Verräter zum Beispiel verdammt schlecht. Ebenfalls kann ich "Die Bestimmung" nicht viel abgewinnen, daher hab ich selten Meinungen, welche mit dem Mainstream gehen.
Liebe Grüße Sarah
Anonym
Das Buch habe ich gerade erst gelesen 🙂 Ich dachte, ich könnte es ja mal schnell zwischen zwei Bücher schieben, um meinen SuB schneller abzubauen und es hat geklappt 😉 Das Buch ist so dünn, dass man es schon an einem Tag durch hat.
Mir hats auch gut gefallen, ich würde aber irgendwie keine 5 Sterne vergeben. Wahrscheinlich eher 4, irgendwas hat mir gefehlt. Ich weiß nur nicht genau was, deswegen habe ich mich entschieden zu diesem Buch keine Rezi zu schreiben 😉
Ich folge deinem Blog mal, bin durch die Kommentier-Veranstaltung bei Facebook auf dich aufmerksam geworden (:
Ganz liebe Grüße, Vivi
MissDatherinePierce
Hallo Vivi,
mir hat eigentlich nicht gefehlt, daher 5 Sterne, aber ja es stimmt es wirklich ziemlich dünn.
Bin gespannt, ob man von der Autorin noch mehr hören wird.
Freut mich, dass du meinem Blog nun folgst 😀
Liebe Grüße Sarah