[Rezi] Michele Jaffe – Geisterblumen
Klappentext
Sie wollte leben, wie im Märchen. Doch plötzlich ist sie mitten in der Hölle.
Du bist ausgerissen. Bist weit weg von allen, die du kanntest. Und endlich fühlst du dich sicher. Sicher vor deiner Vergangenheit. Doch dann bekommst du ein verlockendes Angebot. Du sollst eine neue Identität annehmen. Sollst eine Person sein, der du zum Verwechseln ähnlich siehst. Und erhältst dafür ein Leben im Luxus.
Eve kann diesem Angebot nicht widerstehen. Zu lange schon war sie allein. Sie geht auf in ihrer neuen Rolle als Aurora – bis seltsame Dinge geschehen. Jemand bricht in ihr Zimmer ein, ruft auf ihrem Handy an und gibt sich als Liza aus. Doch Liza hat vor drei Jahren Selbstmord begangen – in derselben Nacht, in der Aurora verschwunden ist …
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Erste Satz
„Ihr Körper erwachte vor ihrem Geist.“
Gestaltung
Das Cover zeigt eine junge Frau mit hellblondem Haar. Ihre rechte Gesichtshälfte ist verschwommen und nach rechts gezogen. Vermutlich um eine Parallelwelt darzustellen und eine Verbindung zum Titel herzustellen. Das gleiche lässt sich für die am oberen Rand in violett und blau gehaltenen Blumenranke vermuten.
Das Buch ist in drei teile unterteilt, dabei wurde je die erste Seite mit der gleichen Blumenranke, wie bereits auf dem Cover, diesmal allerdings in schwarz-weiß, verziert. Ebenfalls gibt es meist zu Beginn der Kapitel Rückblenden von Eve auf Erinnerungsstücke, die ihr einfallen. Diese sind in kursiv verfasst um sie von der Handlung abzugrenzen.
Meine Meinung
„Geisterblumen“ war mein erster Psychothriller, daher habe ich keine weiteren Vergleichsmöglichkeit. Dennoch schien mir die Idee nicht neu, dass intrigante Verwandte einen verschwunden oder toten Verwandten durch einen Doppelgänger ersetzen wollen, um an das Erbe zu kommen. Zufällig braucht dieser Doppelgänger gerade Geld und stimmt nach einem kurzen Gewissenskonflikt dann doch zu um aus seiner misslichen Lage zu kommen.
Leider funktionierte auch Geisterblumen nach diesem Schema X. Dennoch hat es mir viel Freude bereitet es zu lesen, da der Charakter Eve beziehungsweise Aurora in meinen Augen sehr schön ausgearbeitet war und man die jeweiligen Unterschiede aufgezeigt bekam. Ebenfalls gefiel mir der Geisterhintergrund und wie Frau Jaffe diesen umsetzte. Ich war immer hin und her gerissen, ob es dadurch nun ein Thriller mit fantastischen Element sei oder alles nur ein Fake. Ich weiß es inzwischen. Aber das dürft ihr selbst herausfinden.
Auch der Schreibstil war sehr flüssig und man konnte der Autorin gut folgen – bis zum Ende. Das Ende gefiel mir leider gar nicht, da hier zwar alle Handlungsstränge zusammengeführt wurden, aber auf eine sehr verwirrende Art und Weise. So wird zwei Charakteren, die zu Anfang offen ihre egozentrischen Ziele verkündet hatten, plötzlich angedichtet, sie hätten die ganze Zeit die Wahrheit gewusst und es nie so gemeint. Aber auch andere Dinge, die ich aufgrund von Spoilern, hier nicht formulieren kann, waren für mich widersprüchlich zum Beginn der Handlung. Dennoch bleibt es bis zum Ende spannend, wer vor Jahren eine schreckliche Tat begangen hat. Immer wieder vermutet man jemand anderen und ist am Ende sehr überrascht, wer es tatsächlich war.
Ebenfalls bahnt sich für Eve beziehungsweise Aurora von Anfang an eine Liebe an, welche für mich allerdings recht schnell klar war, dass es dann so enden wird. Doch zu meiner Begeisterung spielt diese ausnahmsweise sich in diesem Buch nur am Rande ab. Insgesamt war das Buch ein netter Einstieg in das Genre, konnte mich aber aufgrund von Logikfehlern und vorraussehbarem Ende nicht vollkommen von sich überzeugen.
Wertung
Einen herzlichen Dank an den S. Fischer Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.
2 Kommentare
Steffi (Seitenzauber)
Das Buch möchte ich unbedingt noch lesen, das Cover finde ich sooo toll <3
LG Steffi
BooksonFire
Ja das Cover finde ich auch wunderschön 🙂